INFORMATION DIALOG erlebnis

1/19 eventlocations magazin 27 erlebnis, das die Teilnehmer begeistern wird. Sobald die Leit- idee steht, kommt die I-D-E-E-Formel zur Anwendung, wie im Folgenden erläutert wird. I WIE INFORMATION Das I steht für Information. Alle Teilnehmer müssen auf den gleichen Informationsstand gebracht werden. Die neue Strategie mit dem schicken Namen ist zwar dem Führungskreis bekannt, aber der Mitarbeiter aus der Region hat noch nie etwas davon gehört. Er hat vermutlich auch die entsprechende Info-Mail nicht gelesen. Wenn es dann nicht gelingt, diesen Mitarbeiter persönlich anzusprechen und schnell auf einen aktuellen Informationsstand zu holen, ist er für jede Art Dialog verloren. Die klassische Rückblick-Ausblick-Präsentation der Geschäftsführung ist daher der Flaschenhals der Dramaturgie. Das Zauberwort heißt Relevanz. In den Informationsteil der Tagung gehören nur Zahlen, Daten und Fakten, die für die anwesenden Teilnehmer im Rahmen der Zielsetzung der Tagung wirklich relevant sind. Sobald alle Teilnehmer auf einem Stand sind, könnte der Austausch beginnen. Das ist aber bei vielen Tagungen gar nicht vorgesehen. Statt- dessen geht die Information ungebremst weiter. Es schließen sich ewig lange Powerpoint-Präsentationen an, vollgestopft mit Informationen über einzelne Bereiche oder Produkte in 8-Punkt- Schrift. Wenn schon Vorträge, dann bitte kompakt und zeit- gemäß. Sehr beeindruckend sind Kurzvorträge, bei denen per- sönliche Geschichten und Erlebnisse im Vordergrund stehen. Die 7-Minutes-Methode etwa vom Storytelling-Experten und Coach Cristián Gálvez ist hierfür perfekt geeignet und ein starkes Sprungbrett für den weiteren Dialog. D WIE DIALOG Der Dialog ist das D in der I-D-E-E-Formel. Dialog bedeutet im einfachsten Fall eine Frage-Antwort-Sitzung oder eine offene Talkrunde. Anspruchsvoller ist eine Großgruppenmethode wie das World Café. Und im allerbesten Fall findet der Dialog in einem auf die Leitidee abgestimmten Kreativ-Workshop statt. In allen Fällen ist das Ziel ein möglichst ergebnisoffener Dialog zu den bestehenden Herausforderungen und das gemeinsame Generieren möglicher Ideen und Lösungen. Wie ergebnisoffen ein solcher Dialog dann tatsächlich durchgeführt wird, das ver- rät viel über die Kultur des Unternehmens. Nicht selten wird versucht, eine Illusion von Ergebnisoffenheit zu erzeugen, in Wirklichkeit aber vorbereitete Fragen zu lancieren beziehungs- weise die Teilnehmer zu bestimmten Ergebnissen zu führen. Ich habe bei Aufträgen wirklich haarsträubende Sachen erlebt. Mein Fazit: Führungskräfte, die nur auf vorbereitete Fragen antworten können, sind keine. Aber zum Glück ist die Tendenz vielversprechend. Unternehmen verstehen zunehmend, dass nur eine offene und vertrauensvolle Kommunikation zu einer ech - ten Innovationskultur führt. Außerdem verstehen sie, dass eine Tagung die beste Gelegenheit ist, eine solche Kultur einzuüben beziehungsweise auch erlebbar zu machen. Die Think-Theatre GmbH hat daher das Konzept Design Thinking in ein Event- format gebracht und bietet entsprechende Interaktionen an. Methodisch werden für den Dialog auch Event-Apps immer wichtiger. Multiple-Choice-Abstimmungen und Word Clouds sind inzwischen Standard. Viele Apps bieten die Möglichkeit, Beiträge anderer Teilnehmer zu liken, so dass Rankings erstellt werden können. In Talkrunden werden dann die Top Ten der relevantesten Fragen gezielt beantwortet. Aber auch Ergebnisse aus Kreativ-Workshops lassen sich fotografieren und in die Foto - galerie einer Event-App laden, um den Dialog zu befeuern. Innovative Formate: weg von der Frontalbeschallung hin zum Dialog. B ild : L ie tz m an n Auch Design Thinking lässt sich bei Tagungen inszenieren.